Der VfL Bochum startet am Samstag bei RB Leipzig in die vierte Bundesliga-Saison in Serie. Damit der Verein auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt, will der alleinige VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig künftig die Transfererlöse steigern. „Diese Einnahmen sind für das Wachstum zukünftig sogar wichtiger als die Fernsehgelder“, sagte er im Interview mit der Funke Mediengruppe. „Es ist leicht auszurechnen, dass etwa St. Pauli in der Bundesliga wirtschaftlich größer ist als der VfL. Das gilt auch für Vereine in der Zweiten Liga – Hannover, Nürnberg oder Karlsruhe zum Beispiel. Wir müssen daher wachsen, und da gehören höhere Transfereinnahmen dazu.“
Als Vorbild nimmt sich der Schweizer dabei Vereine wie Stade Brest in Frankreich oder den AFC Bournemouth in England. Aber auch ein Klub aus der Bundesliga könnte eine Blaupause sein: Bayer Leverkusen. „Die haben nicht die gleiche Größenordnung wie Bayern oder Dortmund. Aber sie haben äußerst klug gearbeitet und sind Double-Sieger geworden“, sagte Kaenzig. „Wir müssen also entsprechend auch besser performen als unsere Konkurrenten.“
In den vergangenen Jahren habe sich der Verein stets in die richtige Richtung entwickelt. Vor allem im kommerziellen Bereich habe sich der VfL Bochum verbessert, erzielt inzwischen im TV und Social Media hohe Reichweiten. Diese Aufmerksamkeit gelte es nun zu monetarisieren, so Kaenzig. Klar sei aber: „Der VfL Bochum wird immer ein Sprungbrett-Verein sein.“
Damit dies auch Erlöse bringt, setzt der Verein immer mehr auf junge Spieler. „Wir investieren in die Professionalisierung des Talentwerks, um Bundesliga-Spieler zu entwickeln“, sagte Kaenzig. „Wir haben die Scoutingabteilung erweitert und entwickelt. Wir holen andere Spieler als früher, solche mit Entwicklungs- und Erlöspotenzial.“
Einer davon: Der U19-Spieler Alessandro Crimaldi, der in der Sommervorbereitung bereits bei den Profis trainierte und einen starken Eindruck hinterließ. „Er ist ein Leuchtturmprojekt für uns.“